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Rassen

Schweine

Wie in allen europäischen Ländern besteht auch in Österreich nahezu ausnahmslos Nachfrage an fettarmen preisgünstigem Schweinefleisch. Die konventionelle Schweinezucht hat sich diesem Konsumentenwunsch angepaßt und führt 2- bzw. 3-Rassenkreuzungsprogramme mit Edelschwein, Landschwein und Pietrain durch. Dementsprechend wurde die Population an Weideschweinen mit deutlichem Speckansatz laufend verkleinert bzw. zur Gänze verdrängt. In den letzten Jahrzehnten wurden Weide- bzw. Fettschweine ausschließlich von Hobbyzüchtern gehalten und vornehmlich für den Eigenbedarf genutzt. Zuchtorganisationen bzw. Zuchtprogramme existierten de facto nicht.

Mit der Neuorientierung der Generhaltungsmaßnahmen wurden auch seltene Schweinerassen miteinbezogen. Zur Zeit sind 2 Schweinerassen – das MANGALITZA SCHWEIN und das TUROPOLJE SCHWEIN als hochgefährdete Rassen anerkannt und haben im Rahmen des ÖPUL 2007 – des Österreichischen Programmes für Umweltgerechte Landwirtschaft – Anspruch auf Förderungen, die den Erhalt der genetischen Vielfalt und den Aufbau der Population sicherstellen sollen.

Obwohl die Ursprungsgebiete beider Rassen heute außerhalb des Staatsgebietes liegen, ist die Anerkennung wichtig und gerechtfertigt, weil die Entwicklung auf ehemaligem österreichischen Staatsgebiet erfolgte (K u. K Österreich-Ungarn). Derzeit wird eine länderübergreifende züchterische Zusammenarbeit aufgebaut.  

Um österreichweit alle Tiere züchterisch erfassen zu können, wurde eine Verantwortliche Organisation geschaffen, die tierzuchtrechtlich anerkannt ist und bundesländerübergreifend agieren kann.Die Arche Austria (Verein zur Erhaltung gefährdeter Haustierrassen) nimmt die Aufgaben der Verantwortlichen Organisation bei Mangalitza und Turopolje wahr und hat für jede Rasse ein Generhaltungsprogramm nach den Vorgaben der ÖNGENE mit folgenden Inhalten und Voraussetzungen vorgelegt, die  in den kommenden Jahren praktisch umgesetzt werden.

  • Rassestandard und Zuchtziele sind bei den einzelnen Rassen kurz beschrieben. Die phänotypische Beurteilung von Zuchttieren erfolgt durch geschulte Beauftragte der Organisation.
  • Die Registrierung aller zur Zucht vorgesehenen Tiere erfolgt mit einer Lebensnummer. Alle Tiere werden mit dem Populationsplanungsprogramm CHROMOSOFT gemeinsam mit den bekannten Ahnentieren erfasst und verwaltet.
  • Bei allen männlichen Zuchttieren wird eine Abstammungskontrolle über Gewebeproben und Erstellung von D N A -Profilen (Mikrosatelliten) durchgeführt.
  • Die Anpaarungsempfehlungen erfolgen über das Populationsplanungsprogramm Chromosoft.
  • Die Selektion ist vorerst dem Ziel der Erhaltung des Phänotypes und der genetischen Variabilität untergeordnet. Auf Bewahrung der typischen Rasseeigenschaften wird jedoch geachtet.

Die Zucht der gefährdeten Schweinerassen wird vorerst auf Basis der Vermehrung der Tierzahlen unter besonderer Berücksichtigung der Erhaltung jener Eigenschaften, die Woll- und Weideschweine besonders auszeichnen und bei konventionellen Rassen nahezu verloren gegangen sind, aufgebaut. Dadurch ist auch die nachhaltige Nutzung und optimale Eignung für artgerechte Haltung dieser Rassen gesichert. 

Die Vermarktung erfolgt derzeit durch die Züchter in Form von Direktvermarktung bez. Ab-Hof-Verkauf (Spanferkelproduktion, Grillparties bei speziellen Festlichkeiten usw.).

ÖNGENE | Austraße 10, 4601 Wels, Austria | Telefon: 07242/47011 | Fax: 07242/4701115 | EMail: info [at] oengene.at | Web: www.oengene.at

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