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Populationsplanungsprogramm

Kontrolle und Evaluierung der Generhaltungsmaßnahmen

Die Erhaltung zahlenmäßig stark verminderter und daher hochgefährdeter Nutztierrassen erfordert eine besonders gewissenhafte und speziell abgestimmte Zuchtplanung mit dem Ziel Verluste von Genvarianten möglichst zu vermeiden.

Männliche Zuchttiere stehen oft nur sehr begrenzt zur Verfügung und sind meistens untereinander mehr oder weniger nahe verwandt. Dadurch wird die Auswahl der Paarungspartner sehr erschwert und es besteht ständig die Gefahr, dass nur sehr wenige geeignete Vatertiere vorhanden sind, die dann übermäßig stark zum Deckeinsatz kommen. Dies führt zu scharfer Selektion, Verstärkung der genetischen Drift und laufender Inzuchtzunahme in den Folgegenerationen, also tierzüchterischen Tatsachen, die die genetische Struktur einer Rasse deutlich verändern und eine langfristige Erhaltung der Identität einer Rasse mit ihrer genetischen Vielfalt nicht gewährleisten. Es wurden daher in mehreren Ländern EDV-gestützte Populationsplanungsprogramme entwickelt, um diesen Problemen begegnen zu können.

In Österreich wurde von 1997 bis 2005 das OPTIMATE-Planungsprogramm eingesetzt. Dieses hat sich gut bewährt, war aber sehr arbeitsaufwendig, weil alle Tierdaten mit der Hand in dieses Programm eingegeben werden mussten. Ab 2006 wurden entsprechende Rechenfunktionen in die zentralen Datenbanken des RDV (Rinderdatenverbund) und ins SCHAZI (Datenpool für alle Schaf- und Ziegenrassen) implementiert.

Seither besteht für alle seltenen erhaltungswürdigen Rassen die Möglichkeit über den RDV bzw. SCHAZI die Anpaarungsempfehlungen zu erstellen und die populationsgenetischen Kennziffern wie Inzuchtkoeffizient  -  eine Aussage, wie stark ein Tier ingezüchtet ist, Inzuchtsteigerung pro Generation oder Zeiteinheit und effektive Populationsgröße, d.h. die Elternverteilung, die Auskunft über Erhalt bzw. Verlust von Genvarianten geben, berechnet werden. Die Regulierung erfolgt über die Minimierung der Inzucht, weil die Paarungspartner so ausgewählt werden können, dass ihre Nachkommen den kleinstmöglichen Inzuchtkoeffizienten aufweisen. Mit der Reduktion der Inzuchtrate in der nächsten Generation wird auch die Inzuchtdepression dieser Generation reduziert.

Die Populationsplanungsprogramme und die Berechnung der populationsgenetischen Kennziffern sind eine wesentliche Hilfestellung für die Zuchtarbeit der Verantwortlichen Organistionen und ein gutes Kontrollsystem, ob die züchterischen Maßnahmen greifen.

Für Schweine findet ein eigenes Populationsplanungsprogramm  CHROMOSOFT  in ähnlicher Form wie bei RDV und SCHAZI Anwendung.

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